Gleich zu Beginn steigt eine intensive, alkoholische Weinnote in die Nase, begleitet von Rosen und einer sanften Süße durch Himbeeren. Ein leicht säuerlicher Unterton sorgt für eine angenehme Frische. Besonders spannend wird es, wenn sich die holzigen Noten dazugesellen – Eichenholz und Rotwein verbinden sich zu einem tiefen, edlen Akkord, der dem Duft Charakter verleiht.

Die fruchtigen Aspekte, insbesondere die Himbeere, verschwinden recht schnell, wodurch der Duft eine maskulinere Ausstrahlung bekommt. Die Basis bleibt holzig und alkoholisch, während der Weinduft langsam schwächer wird. Nach einiger Zeit entwickelt sich ein sanfter Hauch von Rauch oder Weihrauch, der dem Ganzen eine leicht mystische Note verleiht. Insgesamt bleibt ein eleganter, warmer Eindruck, der an einen guten Rotwein in einem Holzfass erinnert.

Einziger Wermutstropfen: Die wunderbare Weinnote hält leider nur etwa drei Stunden, danach dominiert die holzig-süße Basis. Dennoch bleibt der Duft insgesamt sehr angenehm.

Sillage & Haltbarkeit

Die Projektion ist anfangs stark, sogar raumfüllend, wenn man großzügig sprüht. Nach einer Weile nimmt die Intensität jedoch ab, sodass der Duft nicht mehr so dominant wahrgenommen wird – man hinterlässt eine feine, aber spürbare Duftspur.

Die Haltbarkeit ist solide mit etwa acht Stunden, wobei der Duft in den späteren Stunden deutlich schwächer wird. Hier hätte ich mir eine etwas stärkere Performance gewünscht, besonders in Bezug auf die Weinnote.

Der Flakon

Optisch setzt sich der Duft perfekt in Szene: Ein zylindrischer Flakon, gefüllt mit einer tiefen, weinroten (oder blutroten?) Flüssigkeit. Der silberne, schwere Deckel mit eingraviertem Muster und dem Logo von Les Liquides Imaginaires verleiht ihm eine edle Note. Insgesamt wirkt das Design schlicht, aber hochwertig.

Fazit

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt – Bloody Wood hat nichts mit Blut zu tun. Vielmehr erinnert er an einen edlen Rotwein, serviert in einem rustikalen Holzfass. Ein Duft, der Eleganz und Kultiviertheit ausstrahlt, ideal für den Herbst oder einen stilvollen Abend in einer Bar.

Er ist nicht unbedingt ein Alltagsduft, hebt sich aber angenehm von anderen Düften ab. Wer ihn regelmäßig tragen möchte, sollte nach einigen Stunden nachsprühen, um die Intensität zu bewahren. Wäre die Weinnote länger präsent, hätte ich fast die Höchstpunktzahl vergeben.

Insgesamt eine klare Empfehlung – Bloody Wood hinterlässt definitiv Eindruck. Und während ich das schreibe, bekomme ich Lust auf ein Glas Rotwein… Vielleicht sollte ich mich besser mit Wein auskennen. Zumindest mehr als der Wirt in Hot Fuzz:
„Was bietet Ihre Weinkarte?“
„Oooh, wir hätten… rot… oder… weiß!“

Aber zurück zum Thema – ein großartiger Duft, der sich lohnt!